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Voodoo – alles was über diesen Glauben zu wissen gibt

Voodoo, ist eine Religion mit Usrprüngen in Westafrika. Durch den Sklavenhandel wurde diese Tradition in verschiedene Regionen der Welt gebracht und hat vor allem in der Karibik und Louisiana in den USA Fuß gefasst. Heutzutage gibt es verschiedene Strömungen des Voodoo: haitianisches Voodoo, Louisiana- oder New Orleans-Voodoo sowie afrikanisches Voodoo.

Was das Besondere an dieser Religion ausmacht, ist die einzigartige Kombination von Elementen des Katholizismus und verschiedenen afrikanischen Glaubensrichtungen. Doch besonders herausragend ist der tiefe Glaube an Loa – Geister -, die als Vermittler zwischen Menschen und dem großen Gott Bondye dienen. Jeder einzelne Loa verkörpert bestimmte Aspekte oder Kräfte im Leben der Gläubigen. Um Unterstützung oder Schutz zu erhalten, bringen die Gläubigen den Loa ihre Opfer dar oder führen spezielle Rituale aus.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Voodoo ist die Ahnenverehrung. Die Anhänger glauben fest daran, dass die Seelen ihrer verstorbenen Familienmitglieder weiterleben und sogar Einfluss auf ihr eigenes Leben nehmen.

Ein bekanntes Symbol ist die Voodoo-Puppe. Allerdings wird diese bei Weitem nicht so häufig verwendet, wie es vielleicht den Anschein hat – und das auch nicht nur, um Schaden oder Leid zu verursachen. Stattdessen dient eine Voodoo-Puppe meist dazu, positive Energien zu kanalisieren oder um Heilungsrituale durchzuführen.

Voodoo kennt nur einen Gott

Voodoo ist eine faszinierende Religion, die oft missverstanden und durch Stereotype und Vorurteile verunglimpft wird. Deshalb darf an dieser Stelle nicht der Hinweis fehlen, dass Voodoo eine monotheistische Religion ist, die nur Bondieu („Guter Gott“) als Gott kennt und verehrt. Leider bestehen viele Mythen, die von Filmen und Büchern perpetuiert wurden. Zahlreiche Menschen assoziieren Voodoo deshalb fälschlich mit dunkler Magie oder Teufelswerk.
Wahre Anhänger dieser Religion streben in Wirklichkeit danach, das Gute in ihrem Leben zu fördern. Sie betonen Mitgefühl und Hilfsbereitschaft gegenüber ihren Gemeinschaftsmitgliedern sowie den Respekt vor Natur und Schöpfung.

Die Bedeutung der Loa im Voodoo

In der Voodoo-Religion bezieht sich der Begriff „Loa“ auf spirituelle Wesen (Geistwesen), die zwischen den Menschen und einem allmächtigen Schöpfergott, genannt Bondye, stehen und interagieren. Gläubige wenden sich niemals direkt an Bondye, sondern nutzen die Loa als Vermittler bzw. Boten.

Die Loa sind individuell und haben ihre eigenen persönlichen Vorlieben und spezifischen Fähigkeiten; sie haben auch menschenähnliche Eigenheiten, Stärken und Schwächen. Loa sind verantwortlich für bestimmte Bereiche des Lebens, wie z. B. Liebe, Gesundheit oder Familie.

Menschen wenden sich an sie für Rat, Hilfe und Schutz. Die Loa können als Schutzgeister, Begleiter und Helfer verstanden werden. Es gibt zahlreiche Loa in der Voodoo-Religion, jeder mit eigenen Eigenschaften. Hier sind einige der bekanntesten und am häufigsten verehrten:

  • Papa Legba: Er ist oft der erste und letzte Loa, der in jedem Ritual angerufen wird, da er als Wächter der Kreuzungen zwischen der spirituellen und der physischen Welt gilt. Er kontrolliert das Kommen und Gehen der Loa in die menschliche Welt.
  • Baron Samedi: Er ist der Loa des Todes und der Wiedergeburt. Er wird oft in einem schwarzen Frack, Krawatte und Zylinderhut dargestellt und ist bekannt für sein rohes Verhalten und seinen scharfen Humor. Trotz seiner makabren Natur ist Baron Samedi auch ein Heiler, der Menschen von jeglicher Krankheit befreien kann, und dient als Vermittler zwischen den Toten und den Lebenden.
  • Erzulie: Sie ist der Loa der Liebe und Schönheit, oft dargestellt als eine verführerisch schöne Frau. Erzulie ist bekannt für ihre tiefe Leidenschaft, aber auch für ihre Eifersucht und ihren Zorn, wenn sie abgelehnt oder beleidigt wird. Ihr Symbol sind Herzen, und die Farben rosa und blau.
  • Ogun: Der Loa des Eisen und der Technologie, oft in Verbindung gebracht mit Kraft und Gewalt, aber auch mit Heilung und Erfindungsreichtum. Er wird für seinen Mut und seine Schutzfunktion verehrt.
  • Damballa: Er wird oft als Schlange dargestellt und ist der Loa der Schöpfung, der Fruchtbarkeit und des Reichtums. Er wird mit Reinheit und Wohlwollen in Zusammenhang gebracht.

Voodoo-Rituale

Im Voodoo dienen Rituale dazu, Kontakt mit den Loa aufzunehmen, ihre Energie und ihren Rat zu erbitten und ihnen Tribut zu zollen. Die spezifischen Praktiken können je nach Voodoo-Tradition variieren.

  • Rituale und Zeremonien: Diese können Musik, Tanz, Gebet und Opfergaben beinhalten. Sie werden oft von einem Priester oder einer Priesterin geleitet und können an einem Altar, einem privaten Haus oder an einem heiligen Ort im Freien stattfinden. Während der Zeremonien kann ein Teilnehmer von einem Loa besessen sein. Dies wird oft durch intensiven Tanz und Trommelrhythmus eingeleitet. Während der Besessenheit spricht der Loa durch die Person, bietet Ratschläge oder Anfragen und interagiert mit den Anwesenden.
  • Opfer: Essen, Getränke, Tieropfer oder andere Gaben werden oft als Zeichen des Respekts und der Dankbarkeit gegenüber den Loa als Opfer dargeboten.
  • Vévés: Diese sind symbolische Zeichnungen, die aus Kreide oder einem anderen farbigen Pulver gemacht werden. Jeder Loa hat seine eigene Vévé, das während der Zeremonie genutzt wird, um seine Präsenz anzuziehen.
  • Amulette und Talismane: Diese Gegenstände, die als Gris-Gris bekannt sind, werden oft in bestimmten Ritualen verwendet oder getragen, um Schutz oder andere Effekte von den Loa zu erbeten.

Weblinks:

  • Informationen zum Theme Voodoo auf Wikipedia.
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